Technik-Salon: Bürgerbeteiligung - Partizipation bei Infrastrukturprojekten

Windparks, Stromtrassen, Schienen, Brücken und Straßen – Infrastrukturpojekte bewegen sich in einem Spannungsfeld: Es herrscht große Dringlichkeit, aber oft fehlt das Tempo bei der Umsetzung. Zu den Friktionen, die Projekte verzögern, gehört der Widerstand von Betroffenen, die eine Maßnahme als negativen Eingriff in ihre Lebenswelt wahrnehmen und zurückweisen.

Für die Planungskultur war Stuttgart 21 ein Wendepunkt: Ein hochtrabendes Bauprojekt wurde zum langwierigen Streitfall mit massiv verhärteten Fronten - soweit soll es nie wieder kommen. Seither bemühen sich Projektträger verstärkt um Akzeptanz für ihre Vorhaben, indem sie Planungsprozesse transparent darstellen und Bürgerinnen und Bürger einladen, sich an der Ausgestaltung einer Maßnahme zu beteiligen.

Unsere Fragestellung

Wie aber gestaltet man eine fruchtbare Bürgerbeteiligung? Zwar gibt es keine Zauberformel, nach der sich Akzeptanz herstellen lässt. Es gibt aber eine Reihe von Empfehlungen, wie man zum Gelingen beitragen kann. Dazu gehören: realistische Erwartungen, Transparenz über Sachverhalte, Spielräume und Absichten ("Spiel mit offenen Karten"), frühzeitige und permanente Dialogangebote, Respekt vor dem Gegenüber, Interesse und Freude am Prozess. Und außerdem?

Unsere beiden Gäste berichten von ihren Einsichten und Erfahrungen aus diversen Projekten.

Unsere Gäste

Simone Ilgner leitet den Bereich Stakeholdermanagement und Projektkommunikation bei der DB InfraGO AG, der gemeinwohlorientierten Infrastrukturgesellschaft der Deutschen Bahn. Seit zwei Jahrzehnten begleitet sie Großprojekte der Bahn wie die Y-Trasse/Alpha-E, die Neubaustrecken Hamburg–Hannover und Hannover–Bielefeld sowie große Bahnhofssanierungen.

Bernhard Kranz betreut die Frühe Öffentlichkeitsbeteiligung in der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr seit deren Anfängen. Aus den Zentralen Geschäftsbereichen der niedersächsischen Straßenbauverwaltung mit Sitz in Hannover heraus schult und berät er die über Niedersachsen verteilten Regionalen Geschäftsbereiche zu dieser mittlerweile eigenen Fachdisziplin.